Feuchtes Gedicht

Wassergeister, überall. Schlieren über feuchten Stufen,
Neblig tropfend weitergleiten, Gründe tief im Dunkeln suchen
Will ich, mich nicht mehr zerreißen,
Ungerührt in Tiefen sinken,
Bis mich nasse Zackenbarsche
Blau vergessend zu sich winken.

In den grünen Strudeln schwimmen,
Mit den Geistern hin und wieder,
Kalt und gleichgültig besinnen
Auf das Schillern glatter Schuppen,

Nichts sonst fassbar,
Nichts sonst wichtig,
Wabern wir durch feuchte Nächte,
Still und unbemerkt und prächtig.

Wo der Geist der Flüsse flüstert,
Raunet zu den grauen Schatten,
Deren starre Augen leuchten
Schwarz im Wasser, sehen, lauschen.

Endlos scheinen ihre Flüge, doch die feste Schuppenhülle
Trügt und trägt nicht, erdverbunden,
Bleiben nur die toten Geister,
Wenn das Leben längst sich auflöst,
Schnell vorbei
Und gleich verschwunden

 

Autor und Copyright: Corinna Wagner, Januar 2005




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